Dienstag, 30. April 2013

Da geht was - strukturelle und personelle Veränderungen im Co:Lab


Strukturelle Veränderungen

Das Internet & Gesellschaft Co:llaboratory, 2010 als Projekt von Google Germany initiiert, hat im Jahr 2012 folgenreiche Veränderungen erlebt, die teilweise auch noch nicht abgeschlossen sind. Im April des vergangenen Jahres wurde der gleichnamigen Trägerverein gegründet, der seit August im Vereinsregister eingetragen und seit Jahreswechsel als gemeinnützig anerkannt ist. Auf die Aktionsformen und die interne Arbeitsweise der Initiativen, Ohus und Projekte des Co:Lab hat das zwar erstmal wenig Auswirkung (die wesentlichen sind rein administrativer Art). Es hat sich jedoch damit die Grundprämisse unserer Arbeit entscheidend verändert. Die Unabhängigkeit der Experten und Arbeitsgruppen ist durch die Vereinsgründung institutionell untermauert worden, aus dem Projekt ist ein zivilgesellschaftlicher Akteur, und die Strukturen des Co:Lab sind insgesamt gereift und auch professioneller geworden.

Ein Vorteil der Vereinsgründung für uns ist, dass inhaltliche und organisatorische Unabhängigkeit nun zusammenfallen. Das ermöglicht nun die gezielte (Weiter-)Entwicklung von Partnerschaften und das Einwerben von Spenden und Unterstützung aus allen Stakeholdergruppen. Der Multi-Stakeholder-Charakter soll damit nicht nur die inhaltliche, sondern auch die organisatorische Struktur bestimmen. Unser Vorhaben, als Brückenbauer im Bereich Internet und Gesellschaft zu wirken und weiterhin kontroverse Debatten zu den entscheidenden Zukunftsthemen um Internet und Gesellschaft zu ermöglichen, wird dadurch entscheidend gestärkt. Das ist von anhaltender Wichtigkeit, da der Diskurs um die Implikationen von Vernetzung und Digitalisierung noch weder in der breiten Masse angekommen ist, noch politisch ausreichend nachhaltig thematisiert wird. Wie im Bundestag mit dem Thema nach dem Abschluss der Enquete Kommission Internet und digitale Gesellschaft umgegangen wird, ist derzeit ebenfalls noch offen.

Im Frühjahr 2012 wurde auch ein umfassender Reformprozess unserer inhaltlichen Arbeit angestoßen, dessen Ziel es war und ist, alle Arbeitsformen und Organisationstrukturen kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Die Dynamik und Offenheit der Plattform sowie die Dezentralität und Unabhängigkeit der einzelnen Projekte und Arbeitszusammenhänge soll gestärkt werden. Gleichzeitig sollten aber die Prozesse und Strukturen des Collaboratory institutionalisiert und transparenter gestaltet sein, und die Sichtbarkeit der Arbeit der ExpertInnen erhöht werden. Die Co:Base ist seitdem als wikibasierte Knowledge Base das zentrale Medium, in dem die Arbeit aller Co:Lab Experten zusammenfließt. Der Trägerverein bleibt im Hintergrund, die inhaltliche Arbeit im Vordergrund, die weiterhin in den Initiativen, Ohus und Projekten stattfindet. Auf diese Weise haben sich beispielsweise Änderungen für die Arbeit der Ohus ergeben, die stärker horizontal vernetzt stattfindet, für die Beantragung finanzieller Unterstützung von Projekten, die nun vor der Entscheidung des Lenkungskreises von möglichst externen ExpertInnen befürwortet werden müssen, und in der Öffnung des Themenfindungsprozesses für die Initiativen, die nun im Idealfall zweimal jährlich öffentlich ausgeschrieben werden. Im April 2013 wurde zum ersten mal ein Jahresbericht vorgelegt.

Personelle Veränderungen

Auch personell hat sich einiges im Co:Lab getan. Seit März 2012 ist Ulrike Höppner als Nachfolgerin von Henning Lesch Mitglied des Lenkungskreises. Die Politikwissenschaftlerin ist seit der 4. Initiative “Privatheit und Öffentlichkeit” im Co:Lab aktiv und derzeit Sprecherin und damit Vorsitzende des Internet & Gesellschaft Collaboratory e.V. Max Senges, der das Co:Lab 2010 bei Google Germany initiiert hat, schied zum Jahreswechsel aus dem Lenkungskreis aus, und wird künftig den Beirat der Kooperationspartner koordinieren. Dieser Beirat soll es allen Partnern des Co:Lab ermöglichen, mit beratender Stimme den Lenkungskreis zu unterstützen und so zur Weiterentwicklung des Collaboratory beizutragen. Die Nachfolge von Max Senges im Lenkungskreis werden wir in Kürze bekanntgeben können.

Sebastian Haselbeck bleibt auch nach der Vereinsgründung weiterhin als Geschäftsführer für die laufenden Geschäfte zuständig. Das Team wurde außerdem verstärkt durch Gordon Süß, der dem ehrenamtlichen Lenkungskreis zur Seite steht. Linda Walter verließ im März 2013 das Collaboratory Team nach über einem Jahr engagierter und produktiver Arbeit, um eine Doktorandenstelle an der Europa-Universität Viadrina anzutreten. Tobias Schwarz ist als Lindas Nachfolger seit Februar 2013 im Co:Lab besonders für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Tobias schreibt als freier Blogger für verschiedene Portale über medien- und netzpolitische Themen und ist Projektleiter von Netzpiloten.de.

Mit der Veröffentlichung des ersten Jahresberichts hat das Team einen wichtigen Meilenstein erreicht und sucht eifrig Verstärkung, um das Thema Fundraising voranzutreiben.

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