Freitag, 30. Dezember 2011

Bis bald in 2012

Liebe Freunde,

das Co:llaboratory blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück, in dem wir zwei Initiativen abgeschlossen, zwei Ausgaben unserer Discussion Paper Series veröffentlicht, und sieben langfristige Ohus etabliert haben. Mehrere erfolgreiche Veranstaltungen liegen hinter uns, spannende Diskussionen und viel aufreibende Arbeit an netzpolitischen Themen. Wir möchten uns für euer Engagement und Interesse dieses Jahr bedanken. Das Co:llaboratory lebt von euren Ideen und eurem Einsatz.

Wir haben uns dieses Jahr thematisch verbreitert, und hoffen uns 2012 in diesen Themenfeldern verfestigen zu können. Oben auf unserer Agenda stehen Qualitätsverbesserungen, die Optimierung und Professionalisierung von Arbeitsprozessen, und eine noch engere Zusammenarbeit mit alten und neuen Partnern. Außerdem wird unsere nächste Initiative „Menschenrechten und Internet“ eine internationale Komponente tragen und uns nach den Debatten um Urheberrecht und Privacy wieder ein Stück weg von tagespolitischen Geschehnissen bringen. Wir hoffen auf eine sehr konstruktive Diskussion und herausragende Ergebnisse.

Wir wünschen einen großartigen und vor allem gesunden Start ins neue Jahr 2012 und hoffen, euch nächstes Jahr auf einem unserer Workshops oder einem Jour Fixe begrüßen zu können.

Freitag, 23. Dezember 2011

Das Netz wie wir es kennen

Ein netzpolitischer Kommentar zum Jahresausklang von Sebastian Haselbeck, seit 2011 Community Manager des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory. Der Text gibt die persönliche Meinung des Autors wieder.

Zu meiner Urlaubslektüre gehörten diese Woche zwei Artikel zur aktuellen netzpolitischen Debatte in den USA  vor dem Hintergrund des Stop Online Piracy Act (SOPA) und des Protect IP Act (PIPA), zwei Gesetzesentwürfe die einen massiven Eingriff in die Netzfreiheit bedeuten würden. Die Artikel passen aber genauso gut auf die netzpolitische Tragödie der Berliner Politbühne. Es empfiehlt sich sehr, diese zu lesen.

Samstag, 17. Dezember 2011

Ohu Urheberrecht beschäftigt sich mit der Unternutzung öffentlich finanzierter Werke

Auf den beiden letzten Treffen der Ohu am 30.10.2011 und am 8.12.2012 haben wir uns noch einmal mit dem Thema der “Unternutzung öffentlich finanzierter Werke” beschäftigt. Das Thema beinhaltet eine ganze Reihe an Zielkonflikten zwischen zunehmender Digitalisierung, veraltetem Urheberrecht und analogen Geschäftsmodellen von Medienunternehmen.

Am meisten präsent ist wohl das Thema des “Depublizierens”, also der durch Medienstaatsverträge verfügten Entfernung von Sendungen und Filmen aus dem Internetangebot der öffentlich-rechtlichen Sender. Obwohl diese Sendungen durch Gebührenzahlungen der Bürger finanziert sind, stehen sie nicht für die Nutzung und Weiterverwendung zur Verfügung.

Die Unternutzung dieser Güter hängt auch eng mit den verwaisten Werken zusammen. Dies sind ebenfalls Filme, aber auch Bücher, bei denen die Schutzfristen verhindern, dass diese in der Public Domain verfügbar sind, bei denen sich aber der Urheber nicht mehr feststellen lassen kann. Auch hier schlummern viele Schätze, die schon einmal öffentlich finanziert wurden, und die nicht der Nutzung zur Verfügung stehen.

Ein dritter Aspekt ist aber die Bereitstellung von öffentlich-finanziertem Bild- und Tonmaterial - auch hier ist aufgrund von Konflikten mit anderen Urhebern bisher es noch nicht gelungen, ein sinnvolles System zu finden, dass es erlaubt, öffentlich-finanziertes Bild- und Tonmaterial anderen Medienhäusern und Unternehmen als Rohmaterial zum Beispiel unter Creative Commons Lizenz zur Verfügung zu stellen.

Die Ohu Urheberrecht wird im 1. Quartal 2012 ein Fachgespräch zum Thema "(Unter-) Nutzung öffentlich finanzierter Werke" durchführen. Hier sollen unsere Diskussionen der letzten Treffen einem Check unterzogen und entsprechend weiterentwickelt werden. Im Vorfeld wird es ein Thesenpapier geben, dass die Problematik aufzeigt. Das Thesenpapier wird bei der Ohu-Konferenz am 13. Januar 2012 innerhalb der Ohu diskutiert.

Nächster Sitzungstermin der Ohu Urheberrecht wird am 13. Januar 2012 im Betahaus (Berlin) sein. Wer Interesse hat daran teilzunehmen, kann sich gerne hier informieren und anmelden. Nähere Informationen zum Treffen und dem geplanten Programm schicken wir dann per E-Mail.

Wir wünschen ein schönes Weihnachtsfest und entspannte freie Tage!

Karsten Wenzlaff & Philipp Otto
Koordinatoren der Ohu Urheberrecht

Montag, 12. Dezember 2011

Menschenrechte und Internet: Zugang, Freiheit, Kontrolle - Neue Initiative des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory

Berlin, 10.12.2012 - Das “Internet & Gesellschaft Co:llaboratory” wird sich in seiner fünften Initiative mit dem Thema “Internet und Menschenrechte” beschäftigen. Dies gab der Lenkungskreis des Berliner Think-Tanks anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte bekannt.

Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Ist deren Anwendung und Durchsetzung schon in der “realen Welt” bis heute umstritten, stellen sich durch das Entstehen der “digitalen Welt”, also des Internets, eine ganze Reihe neuer Fragen. Wie lassen sich die klassischen Menschenrechte auf das Internet übertragen? Welchen Beitrag kann das Netz bei der Durchsetzung und dem Schutz von Menschenrechten leisten? Können die allgemeinen Menschenrechte als Grundlage für internationale Regeln im Netz, eine Internet Governance, dienen? Mit diesen Fragen werden sich zwischen Januar und März 2012 rund 30 Experten aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft unter der Überschrift “Menschenrechte und Internet: Zugang, Freiheit und Kontrolle” beschäftigen. 

Der Expertenkreis des Co:llaboratory wird im Rahmen der Initiative mehrere Workshops abhalten und schließt im März mit einer öffentlichen Abendveranstaltung. Die Namen der Experten werden in Kürze auf der Homepage (collaboratory.de) vorgestellt. Bewerbungen nimmt der Lenkungskreis des Co:llaboratory noch bis zum 6. Januar an.

Über das Internet & Gesellschaft Co:llaboratory
Das Internet & Gesellschaft Co:llaboratory ist ein Multistakeholder Think Tank, der Experten für internetpolitische Fragen aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen bringt. Es beobachtet die Entwicklung der digitalen Welt und macht Vorschläge, wie diese Prozesse optimal für die Gesellschaft gestaltet und genutzt werden können. Daneben soll das Co:llaboratory auch Beiträge zu politischen Fragen leisten, indem Expertenmeinungen aus dem Netz für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Das Co:llaboratory wurde im März 2010 als unabhängige und offene “Community of Practice” von Google Deutschland ins Leben gerufen. Bisherige Initiativen arbeiteten zu  den Themen Open Government, Urherberrecht, Privatheit/Öffentlichkeit sowie Innovationskultur (Link)

Ansprechpartner Co:llaboratory
Isabel Gahren, Projektmanagerin der 5. Initiative
Email:

Montag, 5. Dezember 2011

Konferenz zum kulturellen Erbe ein großer Erfolg

Die gemeinsam von der Deutschen Kinemathek, Wikimedia Deutschland, der Stiftung Preussisches Kulturerbe und dem Internet & Gesellschaft Co:llaboratory organisierte Konferenz "Ins Netz gegangen - Neue Wege zum kulturellen Erbe" hat am 17. und 18. November erfolgreich stattgefunden.
Parzinger (SPK, mitte) und Klimpel (Kinemathek, rechts)
bei der Veranstaltung

An zwei Tagen haben über 200 Teilnehmer aus Gedächtnisorganisationen, NGOs, der Netzgemeinde sowie Stiftungen, Politik, Wissenschaft und Verwaltung, über Themen der Digitalisierung gesprochen, und spannenden Vorträgen und Panel-Diskussionen beigewohnt. Die Konferenz, die in den Räumlichkeiten der Deutschen Kinemathek im SonyCenter sowie in der Staatsbibliothek stattfand, spannte einen Bogen zwischen traditionellen Organisationen des kulturellen Erbes und neueren Akteuren, wie zivilgesellschaftlichen Initiativen (zum Beispiel der Wikipedia) und privatwirtschaftlichen Unternehmungen (wie Google). Die Themenkomplexe Technik, Recht und Mentalitäten waren Hauptgegenstand der Diskussion, hierbei wurden Chancen und Risiken gegeneinander abgewogen und offen über konkrete Erfolge, aber auch Misserfolge und Hindernisse berichtet. Schließlich wurde konstruktiv über die notwendigen Startvoraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung des kulturellen Erbes debattiert. Verschiedenste Fachleute aus Deutschland und Österreich waren angereist (siehe auch Programm) um sich über neue Wege des Zugangs zum kulturellen Erbe auszutauschen, und am Schluss kontrovers zu diskutieren, wem das kulturelle Erbe gehört.

Dr. Paul Klimpel, Verwaltungsdirektor der Deutschen Kinemathek und Koordinator der Ohu Kulturelles Erbe und Digitale Welt des Co:llaboratory, hat die Veranstaltung konzipiert, und wertete die beiden Tage als vollen Erfolg. Er zeigte sich begeistert darüber wie gut das Thema von der Fachwelt angenommen wurde. Es sei von äußerster Wichtigkeit, dass die verschiedenen Organisationen miteinander ins Gespräch kämen und ein Erfahrungsaustausch über Disziplinen und Institutionsgrenzen hinweg statt findet. Das ist gelungen, die Akteure redeten miteinander, anstatt oft nur übereinander.

Bilder von beiden Tagen finden Sie unter diesem Link. Auf der Website der Veranstaltung, www.ins-netz-gegangen.org finden Sie außerdem einige Präsentationen und Transkripte der Vorträge und die Videomitschnitte der Vorträge und Panels. Wir freuen uns außerdem, von Teilnehmern Meinungen einzufangen. Sie können uns dort, oder auch gerne als Kommentar zu diesem Blogeintrag, Ihr Feedback zur Veranstaltung hinterlassen.