Engagiert im CoLab – 5 Fragen an Wolf Ludwig
CoLab ist eine offene ExpertInnen- und Interventionsplattform, in dem die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft unter Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven betrachtet und mit möglichst vielen Stakeholdern diskutiert werden sollen – interdisziplinär und praxisbezogen. Doch wie funktioniert das? Heute fragen wir Wolf Ludwig – Experte der 5. Initiative.
In welcher Initiative des CoLab hast du dich engagiert?
In der 5. Initiative Menschenrechte & Internet im Frühjahr 2012, zu der ich als Experte eingeladen wurde, weil mich das Thema seit Jahren interessiert und ich 2011 auch als Ko-Autor zum Global Information Society Watch-Report (GISWatch) von APC zum Thema mit einem Länderbeitrag zur Schweiz beigetragen habe.
Was genau hast du innerhalb der Initiative gemacht?
Nun gut, ich habe die Debatten der Initiative hauptsächlich Online verfolgt und z. T. kommentiert. Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich seinerzeit leider nicht zu den Treffen nach Berlin kommen. Gegen Ende habe ich den Leiter dieser Initiative, Matthias Kettemann, beim Editieren von Abschlussberichten unterstützt. Hätte eigentlich gerne mehr dazu beigetragen.
Wie empfandest du das Konzept des Multi-Stakeholder-Dialogs?
Ich finde das Konzept des MS-Dialogs – nicht nur von CoLab – grundsätzlich gut und richtungsweisend. Da ich bereits an vielen vergleichbaren Projekten mitgearbeitet habe oder noch beteiligt bin (EuroDIG, ICANN, IGF etc.), ist dieses Konzept zwar noch von einigen Schwachstellen oder „Kinderkrankheiten“ geprägt, aber im Bereich Internet für mich der einzig angemessene wie zielführende Ansatz, möglichst alle Stakeholder und Interessierte möglichst gleichberechtigt einzubeziehen. An der Gleichberechtigung hapert es – aus diversen Gründen – jedoch noch deutlich. Bei der Zivilgesellschaft ist dies häufig eine Ressourcen-Frage.
Was nimmst du von deinem Engagement im CoLab mit?
Eine weitere positive Erfahrung und Bestätigung, dass dieses Konzept auch in der (Projekt-)Praxis verhebt und hochwertige Resultate ermöglicht. Es ist in jedem Fall bereichernd, wenn sich Leute mit unterschiedlichen Hintergründen, Kenntnissen und Erfahrungshorizonten zusammen setzen und an einem Thema gemeinsam abarbeiten. Der Sektor- oder Stakeholder übergreifende Ansatz reduziert die Gefahr von Elfenbeintürmen oder bereichsbedingten Blindheiten erheblich.
Würdest du dich wieder engagieren, vielleicht auch zu anderen Themen?
Durchaus, wenn sich wieder eine spannende Gelegenheit dazu bietet