Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Unternehmen (2013: 99,3 %) sind den klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) zuzuordnen. Diese Unternehmen sind zumeist nicht in Ballungsgebieten, sondern im regionalen Raum beheimatet – 70% aller Industriearbeitsplätze findet man auf dem Land. Deutschland lebt von seiner dezentralen Prosperität! Erfolgreiche Unternehmen spielen somit eine wesentliche Rolle bei der Sicherung der ländlichen Räume als Ort und Lebensmittelpunkt mit Zukunft und Lebensqualität.
Digitaler Wandel als Unternehmens- und Regionalstrategie
Gerade in den Regionen tragen die klein- und mittelständischen Unternehmen zu sozialer und wirtschaftlicher Stabilität bei, weshalb aufgrund des demografischen Wandels und der Landflucht ihre Bedeutung in der Zukunft steigen wird. Doch um im internationalen Markt zu bestehen und den Wettbewerb um Fachkräfte und Standorte für sich zu entscheiden, bedarf es beständiger Innovationen und Anpassungsfähigkeit. Insbesondere die Digitalisierung ist die zentrale Herausforderung der Gegenwart, aber auch der zukünftige Erfolgsfaktor Nummer eins. Denn Unternehmen, die sich im digitalen Zeitalter gut oder sehr gut aufgestellt sehen, verzeichnen deutlich häufiger ein Umsatzwachstum. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von kleinen Unternehmen in Deutschland, die das Marktforschungsunternehmen TNS Infratest Ende 2014 vorgenommen hat. Einige Unternehmen sehen sich bei der Handhabung der Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung schon sehr fortgeschritten, andere stehen noch ganz am Anfang, denn wie bei den Konsumenten gibt es auch bei den Unternehmen „Digital Natives“, die sich ganz selbstverständlich mit zeitgemäßen Technologien befassen. Andere Unternehmen wollen sich jetzt erst “auf den Weg” machen und können sich unter den Buzzwords, wie z.B. Internet of Things, Industrie und Arbeit 4.0 und Cloud-Dienste wenig vorstellen. Hier gilt es umsomehr, durch Wissensvermittlung und den ehrlichen Austausch über Chancen, Hürden und Fehler mit und unter den bereits initiierten Projekten zu unterstützen.
Somit bietet die Digitalisierung gerade KMU eine große Chance, im Wettbewerb zu bestehen, erfordert aber auch umfassende Veränderungen. Voraussetzung für steigende Standortattraktivität ist, dass KMU den Schritt zur Umstrukturierung und beständigen Reflexion der eigenen Geschäftsmodelle wagen und sich den neuen Anforderungen an Fachkräftesicherung, Mitarbeiterweiterbildung oder Arbeitszeitmodelle und Arbeitsweisen anpassen. Doch wird die so genannte “Digitale Transformation” nicht mit dem Umlegen eines Schalters überstanden sein, es ist vielmehr ein sich stetig verändernder und beschleunigender Prozess, der sicherlich nicht ohne einen Mentalitätswandel in den Führungsetagen auskommen wird.
Die Initiative „Digitale Region“ setzt sich als Ziel, die Bedingungen sichtbar zu machen, die geschaffen werden müssen, damit Jung und Alt in den ländlich geprägten Regionen bleiben können, wovon die Arbeitsmarktsituation eine der entscheidenden Voraussetzungen ist. Durch die Kooperation des CoLab mit Unternehmen für die Region e.V. werden gezielt Experten und bestehende regionale Netzwerke, die sich im interdisziplinären Verbund und unternehmensinitiiert regionalen Herausforderungen stellen, zusammengeführt. Diese Partnerschaft bietet somit die Möglichkeit, die Chancen von Digitalisierung und intelligenter Vernetzung für die Regionen Deutschlands außerhalb der Ballungsräume neu zu definieren, neu zu kommunizieren und schlussendlich zu realisieren.
Denn gerade die Unternehmen können durch ihre soziale Verankerung mit ihren Betriebsstandorten in den Regionen ein immens wichtiger Innovationstreiber sein. In ihnen verbindet sich die wirtschaftliche Notwendigkeit mit einer gesellschaftlichen Verantwortung. Mit solch einem Selbstverständnis werden unternehmerische Entscheidungen und Prozesse im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Bedeutung und mögliche Auswirkungen diskutiert und bewertet. Gerade in den ländlichen Regionen sind sowohl die Bürger als auch die Unternehmen gefragt, durch ihr Engagement auch gewissermaßen kommunalpolitisch mitzugestalten. Dieses Kräftefeld gilt es gewinnbringend für alle Seiten im Sinne einer Revitalisierung der Region strategisch zu verknüpfen. So gelingt der Schritt vom reinen Erwarten und Ertragen der Zukunft, hin zur Bereitschaft, den digitalen Wandel für sich gewinnbringend zu nutzen und die Zukunft zu gestalten.
Falls Sie Interesse haben, Kooperationspartner der Initiative zu werden oder als Experte nachnominiert zu werden, kontaktieren Sie bitte die Projektleiter:
Gerald Swarat / / 0178 8148601
Tina Weber / / 030 31987050 53