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Anfang Februar präsentierte die Europäische Kommission die Ergebnisse der sogenannten „Onlife Initiative„, in der sich europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Frage beschäftigten, „was es in einer hypervernetzten Welt bedeutet, Mensch zu sein„. Herausgekommen ist ein Manifest, dass die Paradigmen der Moderne als überholt bewertet. Menschliche Vorstellungen von Allwissenheit und Allmacht haben sich aufgelöst, die Macht der Informations- und Kommunikationstechnologien zwingt uns dazu, die Konzepte der Moderne mit neune Begriffen zu definieren, um den Wandel unserer Gesellschaft vom Analogen zum Digitalen zu erfassen und daraus die richtigen (politischen) Entscheidungen zu ziehen.
In einer ersten Phase der Initiative wurden vier Dimensionen des digitalen Wandels und die damit verbundenen Herausforderungen erfasst und auf einem Workshop Mitte Juli 2012 in Berlin vorgestellt. Demnach lösen sich die Grenzen zwischen Realität und Virtualität zunehmend auf, während zugleich die begriffliche Unterscheidung zwischen Menschlichen, der Natur und von Menschen erfundenen Artefakte schwieriger wird, es zu einer Umkehr von Informationsknappheit zu Informationsüberfluss kommt und nicht das Individuum im Fokus der Politik steht, sondern die Interaktionen zwischen den verschiedenen Individuen einer Gemeinschaft.
Der damals vom Co:llaboratory zusammen mit der Europäischen Kommission veranstaltete Workshop, unterstützt von der gemeinnützigen Hertie Stiftung, leistete einen wichtigen Beitrag, um „zukunftssichere Begriffe und Konzepte für die Politik bereitzustellen„, stellte jedoch auch nur einen Anfang dar, den digitalen Wandel methodisch zu begleiten. Auch das erarbeitete Manifest stellt nur einen Beginn der Forschung dar und muss, im Kampf um die Aufmerksamkeit der politischen Macht, seinen Platz in der Beziehung zwischen Politik und Interessensvertretungen finden und beweisen.