Digitale Renaissance des ländlichen Raumes Expertengruppe stellt Empfehlungen vor

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Deutschlands Zukunftsvisionen konzentrieren sich auf die Stadt – während ein großer Teil der deutschen Bevölkerung auf dem ländlichen Raum leben und dort die Folgen der demographischen Entwicklung und Urbanisierung zu spüren bekommen. Digitale Innovationen bieten hingegen auch bei sinkender Bevölkerungsdichte Chancen, die Lebensqualität in der Fläche zu erhalten – und zu steigern. Wenige Wochen nach der Veröffentlichung der Digitalen Agenda der Bundesregierung stellt eine Expertengruppe des Collaboratory digitale Strategien für ländliche Regionen vor.

In den Bereichen Politik und Verwaltung, Bildung, Pflege, Energie, Wertschöpfung, sowie Mobilität und Logistik haben 40 Experten  Handlungsempfehlungen und Konzepte ehrenamtlich erarbeitet. Sie legen dar, wie der digitale Wandel zu einer Renaissance des ländlichen Raumes führen kann. Präsentiert werden die Ergebnisse, von denen sich die Experten weitere Debatten erhoffen, unter anderem auf dem eigens dafür eingerichteten Smart Country Online-Portal.

Unter anderem geht es den Experten um

  • offene Standards bei IT-Systemen im öffentlichen  Sektor, u.a. um Synergien zwischen Kommunen zu gewährleisten.
  • innovative und vernetzte Wertschöpfungsketten und Kooperation aller Akteure.
  • digitalgestützte Mobilitäts- und Logistikkonzepte, die an die spezifischen Herausforderungen ländlicher Gebiete angepasst sind.
  • intelligente Vernetzung dezentraler Energieerzeuger und Verbraucher, um die Energiewende-Kosten zu senken und Wertschöpfung vor Ort zu halten.
  • neue Organisationsformen in der Bildung, die die vielgestaltigen Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnik anwenden.

Smart Country Executive SummaryEinige Beispiele, wie eine Digitale Agenda landesweit mit Leben gefüllt werden kann, existieren bereits und sind auf der Online-Projektlandkarte der Initiative Smart Country aufbereitet. Aber auch die Risiken dürfen nicht ignoriert werden, denn IT-Sicherheit gewinnt durch eine verstärkte Vernetzung in neuen Bereichen wie Landwirtschaft, Gesundheit und Verkehr neue Bedeutung. Viele Menschen haben Angst vor “dem gläsernen Bürger” und machen sich Sorgen um die Datensicherheit, gerade wenn sensible Daten wie z.B. in der Gesundheit und Pflege oder kritische Infrastrukturbereiche wie z.B. die Energieversorgung betroffen sind.

Es bleibt viel zu tun, denn “Deutschland steht ganz am Anfang, die Chancen der Digitalisierung gesamtgesellschaftlich positiv nutzbar zu machen. Wir laufen in Gefahr, den Anschluss zu verlieren, und sollten gleichzeitig vermeiden, ganze Regionen abzuschreiben, weil junge Leute abwandern und man dort kein Breitband hingelegt hat”, meint Gerald Swarat, Projektleiter der Initiative. Das Collaboratory ist stolz, mit den Ergebnissen die Debatte anzufachen und hofft nun auf mutigere Politiker, die diesen Themen mehr Priorität einräumen, denn “Smart Country ist cool”, wie der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Franz-Reinhard Habbel, zu betonen weiß.

Die Initiative SMART COUNTRY des Collaboratory e.V. bringt Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Ziel der Kollaboration ist – unabhängig und multiperspektivisch – Fragen zu beleuchten, Handlungsempfehlungen zu formulieren und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln. Diese Inhalte und Berichte sind auf smartcountry.collaboratory.de nachzulesen.

Das Internet & Gesellschaft Collaboratory ist die unabhängige und offene Plattform in Deutschland für Fragestellungen des digitalen Wandels. Es bietet Akteuren aus allen gesellschaftlichen Bereichen die Möglichkeit, die Chancen und Risiken dieses Wandels zu erkennen, Debatten zu führen und Lösungsansätze zu produzieren.

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Sebastian Haselbeck

Sebastian Haselbeck

Sebastian ist derzeit Geschäftsführer des Collaboratory e.V.

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