Donnerstag, 16. Januar 2014

Engagiert im CoLab – 5 Fragen an Katja Friedrich

Das Internet und Gesellschaft Collaboratory– kurz 'CoLab' – ist eine offene ExpertInnen- und Interventionsplattform. Es möchte die Wechselwirkungen zwischen Internet und Gesellschaft unter Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven betrachten und mit möglichst vielen Stakeholdern diskutieren - interdisziplinär und praxisbezogen. Gemeinsam wollen wir Diskussionen ermöglichen, die anderswo nicht stattfinden, Brücken bauen und neue Impulse an Gesellschaft und Netzwelt zurückgeben. Zweimal die Woche wollen wir die ExpertInnen zu Wort kommen lassen und von ihnen wissen, warum sie sich beim CoLab engagieren. Heute fragen wir Katja Friedrich – Expertin der 7. Initiative. 


1. In welcher Initiative des CoLab haben Sie sich engagiert?
Ich habe in der 7. Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ mitgearbeitet.

 2. Was genau haben Sie innerhalb der Initiative gemacht? 

Ich habe die Arbeitsgruppe „Mediengrundbildung für pädagogische Fachkräfte, mit Fokus auf Fort- und Weiterbildung“ (AG 7) angeregt und darin mitgearbeitet. Wir haben uns intensiv mit der Notwendigkeit einer Mediengrundbildung beschäftigt, haben den seit mehreren Jahren dazu stattfindenden Fachdiskurs gesichtet und anschließend diese Diskussion in einem sogenannten „6-Dimensionen-Kompetenzmodell“ zusammen gefasst. Dieses Modell haben wir versuchsweise an relativ willkürlich ausgewählte best-practice-Beispiele von Medienkompetenzvermittlungsangeboten in der Aus- und Weiterbildung angelegt, um Erkenntnisse erstens zur Tauglichkeit des Modells zu erhalten und zweitens Handlungsbedarfe und Handlungsempfehlungen aus diesen Analysen generieren zu können. Die Ergebnisse dieser Arbeit haben wir in der Abschlussdokumentation der 7. Initiative veröffentlicht, siehe S. 37ff (Buschhaus, Friedrich, Goetz, Schulz, Staemmler, Thiele).

 3. Wie empfanden Sie das Konzept des Multi-Stakeholder-Dialogs?
Das Konzept fand ich grundsätzlich sehr interessant. Dadurch konnten auch Kontakte zu Vertreter/innen von Einrichtungen und Institutionen entstehen, mit denen man sonst im beruflichen Kontext keine Berührungen hat. Das war auf der einen Seite sehr befruchtend. Auf der anderen Seite waren aus meiner Sicht einige Fachdiskussionen im pädagogischen Bereich (also meinem Fachgebiet) nicht immer am Stand der Forschung ausgerichtet. So wurde mitunter zu lange über Fragen diskutiert, die an anderer Stelle schon beantwortet wurden. Andererseits hat dieser Multi-Stakeholder-Dialog aber auch die gute „Nebenwirkung“ gehabt, dass Fachwissen aus den einzelnen Disziplinen in andere „wandern“ konnte und die 7. Initiative somit auch eine Art „Transmissions-Riemen“ mit multiplikatorischem Effekt war.

4. Was nehmen Sie von Ihrem Engagement im CoLab mit?
Ich denke, ich nehmen neue Kontakte mit, die auch nach der CoLab-Arbeitsphase wirksam sind. Das ist gut und sinnvoll. Ich nehme auch das erarbeitete 6-Dimensionen-Modell mit, das in unserer AG entstanden ist und mit dem wir bei medien+bildung.com in Rheinland-Pfalz unsere pädagogischen Überlegungen unterstützen können. Auch die interne Diskussion in der GMK (Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur) oder in der Initiative Keine-Bildung-ohne-Medien (KBoM) haben wir die Ergebnisse der 7. Initiative diskutiert. Die dezentrale kollaborative digitale Zusammenarbeit mit Personen aus unterschiedlichsten Kontexten war eine sehr positive Erfahrung, die ich nur weiter empfehlen kann. Es hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es ehrenamtliches Extra natürlich auch oft anstrengend war.

5. Würden Sie sich wieder engagieren, vielleicht auch zu anderen Themen?
Unter Umständen ja. Bei der 7. Initiative haben mehrere Faktoren zusammen gepasst. Deshalb habe ich mit entschieden mitzumachen. Auf jedem Fall bin ich immer interessiert, bei spannenden Themen mit interessanten Leuten „mitzumischen“.

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