Sehr viele, sehr gute Bewerbungen haben es der Kerngruppe für die 4. Initiative Privatheit und Öffentlichkeit schwer gemacht – am Ende jedoch stand ein Teilnehmerkreis fest, der sich sehen lassen kann: Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind gut vertreten um sich von April bis September diesem spannenden Thema zu widmen. Denn Digitalisierung und Internet werfen große Fragen für die gesamte Gesellschaft auf: Was wird in Zukunft privat, was öffentlich sein?
Die Arbeit der vierten Initiative des Internet & Gesellschaft Co:llaboratory zielt darauf ab, Technologiefolgeabschätzungen und Handlungsoptionen zu entwickeln, die den gesellschaftlichen Diskurs bereichern und Chancen für die vernünftige digitale und multimediale Zukunft aufzeigen.
Dabei möchten wir dazu beitragen, die Rollen und Verantwortungen von Staat, Wirtschaft und Nutzer besser zu verstehen, indem in Szenarien die Auswirkungen bestimmter Einflussfaktoren gezeigt und daraus folgende Konsequenzen zur Diskussion gestellt werden.
Die Expertenrunde der vierten Initiative des Collaboratory wird sich den genannten Fragen stellen und sucht dafür nun Teilnehmer aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Geplant sind fünf Workshops in Berlin zwischen April und September 2011, bei denen Ideen für die Zukunft im Fokus stehen sollen. Die Experten werden außerdem in einem auf Handlungsoptionen ausgerichteten Policy Paper potenzielle Konflikte und mögliche Lösungsansätze aufzeigen und dabei die akademischen Diskurse mit den Perspektiven der Teilnehmer verbinden.
Privatheit und Öffentlichkeit verändern sich, die Ubiquität des Netzes und von Informationen haben die Voraussetzungen verändert. Das Internet und die Auswirkungen der Digitalisierung bringen das Spannungsfeld in Bewegung – doch wohin? Kann etwas privat bleiben im Internet und wie könnte dies gestaltet werden? Oder brauchen wir ein völlig verändertes Verständnis, neue Grenzziehungen und Abstufungen von Öffentlichkeit und Privatheit? Oder gar ganz neue Kategorien?
Falk Lüke, Projektmanager der 4. Initiative