Donnerstag, 23. Februar 2012

Das „geistige Eigentum“ ad-ACTA

von Ulrich Klotz

Unlängst war zu lesen, dass den Abgeordneten des Deutschen Bundestags eine Reihe als „geheim“ deklarierter Anhänge des ACTA-Abkommens vorenthalten werden soll(t)en – falls das zutrifft, wäre dies allein schon Grund genug, die Sache abzulehnen und ad acta zu legen.
Dass Rechteinhaber demokratische Prozesse fürchten, ist nichts Neues. Als seinerzeit mit dem Buchdruck ein neues Medium in die Welt kam, versuchten die Verlierer dieses Wandels, die damaligen Rechteinhaber (Hohepriester, Schriftgelehrte u. ä.) auch lange Zeit, ihre Privilegien und Pfründe gegen die mit dieser Innovation einhergehende Umwälzung der (vordemokratischen) Machtverhältnisse zu verteidigen.

Die aktuellen Versuche, die Wirkungen der Digitalisierung einzufangen und damit nebenbei eine ganze Generation zu kriminalisieren sind von ähnlicher Güte und Kurzsichtigkeit. Leider plappern viele Politiker den irreführenden Lobbyisten-Sprech vom „Diebstahl geistigen Eigentums“ nach, weil sie – unter anderem wegen dieser unangemessenen Begriffe – noch nicht verstanden haben, dass es bei immateriellen Gütern und deren gemeinsamer Verwendung auch um etwas anderes geht – zum Beispiel um Prozesse kultureller Evolution. Das Vokabular von Juristen ist nicht geeignet, um derartige Vorgänge überhaupt zu verstehen, geschweige denn sinnvoll zu beurteilen. Oder ist der Schüler, der das „geistige Eigentum“ seines Lehrers übernimmt, abkupfert, digitalisiert, „shared“ usw. ein Dieb? Nein, er ist Teil unserer Zukunft und genau darum geht es. Viele, vor allem junge, Menschen spüren genau, dass von der Frage, wie frei oder unfrei in der Wissensgesellschaft unser aller Wissen künftig fließen kann, ihre eigene Zukunft und die der Gesellschaft insgesamt abhängt.

Dienstag, 21. Februar 2012

Heute Treffen der Ohu Urheberrecht


Während Berlin im Schnee versinkt, trifft sich heute die Ohu Urheberrecht zur nächsten regulären Sitzung. Schwerpunkt des heutigen Treffens ist der Themenbereich der "Unternutzung öffentlich finanzierter Werke". Wir diskutieren das Design einer Kurzstudie, ein Thesenpapier und planen dazu eine Veranstaltung. Daneben werden wir uns auch zum Design einer repräsenativen Umfrage zu "Einstellungen zum Urheberrecht" verständigen. Wer Interesse am Thema hat oder sich bereits damit beschäftigt, ist herzlich eingeladen. 

Wir treffen uns von 17-19 Uhr in der "Bar - Galerie - Kunstraum ORI" Hier geht's zum Stadtplan. Bitte kurze Anmeldemail zur besseren Planung an: