Mittwoch, 29. Juni 2011

Bericht vom 3. Workshop des Co:llaboratory am 10.6.

Am 10. Juni hat sich die Expertenrunde des Collaboratory zum dritten Mal getroffen um aktuelle Probleme und die Zukunft von Privatheit und Öffentlichkeit im Kontext zunehmender Digitalisierung und der Weiterentwicklung des Internets zu diskutieren. Der Workshop konnte diesmal in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom stattfinden und diente der inhaltlichen Strukturierung der verschiedenen Arbeitsgruppen und Diskussion unklarer Begriffe und gegensätzlicher Sichtweisen.

Ein Hauptthema war die Konzeption einer „Landkarte“ welche die verschiedenen Phänomene sammeln und graphisch darstellen soll. Ziel ist es, möglichst viele davon abzudecken und dabei gleichzeitig eine verständliche Darstellungsform zu finden. Aus diesem Grund hat sich der Expertenkreis in Kleingruppen aufgeteilt um die ethischen und historischen Ursachen, sowie mögliche Strukturen der Landkarte zu erarbeiten. Neben der Diskussion um Begriffe und Definitionen haben die Experten außerdem versucht Persona für die Modelle und Szenarien zu Privatheit und Öffentlichkeit zu finden und gegeneinander abzugrenzen. Im letzten Teil des Experten-Workshops wurden dann die Fortschritte bei der Arbeit an den Sonderthemen Smart Grids und Hype Cycles erläutert und die weitere Vorgehensweise geplant.

Im Anschluss an den Workshop waren dann Gäste aus Politik und Verwaltung zu Impulsvorträgen von Prof. Dr. Ladeur, Prof. Dr. Heckmann und Dr. Schmidt geladen. Die sich daraus ergebenen Fragerunden sorgten für spannende Diskussionen in den Abend hinein. Videoaufzeichnungen der drei Vorträge finden Sie auf unserem YouTube Kanal und einige Fotos des Tages in unserem Fotoalbum.



Der Workshop hat dazu beigetragen, dass die Themensetzung langsam abgeschlossen, und die inhaltliche Arbeit vorangetrieben werden kann. Zu diesem Zweck hat sich eine kleine Experten-Gruppe dieses Wochenende ins brandenburgischen Gollenberg zurückgezogen und ungestört an der Ausarbeitung der Thesen und der Landkarte der Phänomene weiter gearbeitet. Der nächste öffentliche Workshop ist am 16. September.

Freitag, 17. Juni 2011

Bericht vom Kick-off der Ohu Global Internet Governance

von Lorena Jaume-Palasi

Die Ohu Global Internet Governance (GIG) des Co:llaboratory hat sich am 26. Mai zu Gast bei der Konrad Adenauer Stiftung zu einer ersten Sitzung zusammengefunden. Dieser erste konstituierende Aufschlag sollte zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Konkretisierung der Arbeitsweise der Ohu dienen, welche zudem als Netzwerk für die verschiedenen Akteure in der deutschen Politik fungieren soll, in dem Information und Positionen ausgetauscht werden können. Die Beteiligten aus Ministerien, Gremien, NGOs und Privatpersonen sind dabei keineswegs die finale Ohu-Zusammensetzung. Als offene Arbeitsgruppe wird diese eingereichte Bewerbungen weiterer Mitstreiter willkommen heißen, um den Zirkel an Experten inhaltlich und zahlenmäßig zu erweitern.

Durch den eG8 Gipfel und die Streitigkeiten um ICANN passend auf die tagespolitische Agenda katapultiert, ist das Themenfeld Global Internet Governance mehr als aktuell. Es gibt einen informellen, groben Konsens darüber, dass global die Probleme weitgehend identifiziert, aber Nationalstaaten, Gremien und Akademie noch weit davon entfernt sind, konkrete und auch durchsetzbare Lösungen gefunden zu haben. Hierbei sind grundlegende Ursachen einerseits die unübersichtliche Anzahl der Akteure sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit entsprechender fehlender Koordination, die eine effektive Strategie erschwert. Andererseits verschleiert die Überfokussierung auf technische Aspekte das Politische, ja sie klammert es sogar aus.

Folglich erscheint die US Initiative einer internationalen Strategie für den Cyberspace umso bedeutender und regt zur Konkretisierung politischer Lösungsstrategien von Themen wie Meinungsfreiheit, Privatsphäre oder Cybersicherheit auf globaler Ebene an. Dem hat sich die Ohu GIG angenommen und besagte Themen zum Hauptgegenstand der kommenden Arbeit gemacht. Meinungsfreiheit und Cybersicherheit werden als wichtige Prinzipien berücksichtigt, die einander widersprechen und ausschließen können. Lösungsmöglichkeiten aber auch Limitationen in beiden Bereichen sollen analysiert und ausgearbeitet werden, wobei eine Prüfung der Möglichkeiten und Alternativen in der Durchsetzbarkeit notwendig ist. Die Ohu GIG wird verschiedene Modelle der Regulierung untersuchen und vergleichen und die Ergebnisse der Arbeit des Fachkreises in einem Symposium im Januar 2012 der Öffentlichkeit präsentieren.

Montag, 6. Juni 2011

Interview durch Publishing Partner PaperC


Seit einigen Wochen sind sämtliche Publikationen des Co:llaboratory auf der ebook-Plattform PaperC verfügbar. Unter diesem Link zu finden sind dort sowohl unsere Abschlussberichte als auch das Discussion Paper. PaperC macht die Publikationen dort auch als kommentierbare ebooks zugänglich. Zu der Arbeit des Co:llaboratory, den Potentialen des Internet für unsere Gesellschaft sowie zu open access publishing hat uns PaperC außerdem interviewt, hier ein Auszug:

PaperC: Ein Großteil der PaperC-Nutzer sind junge Menschen, meist Studenten – welche Projekte und Innovationen könnte diese junge Generation angehen?

Co:llaboratory: Wir glauben es gibt noch viel unausgeschöpftes Potential, das Internet für Innovationen zu nutzen, die zum Beispiel gesellschaftliche Gerechtigkeit und individuelle Selbstverwirklichung ermöglichen. Nicht nur deswegen ist die Offenheit des Netzes – und auch Bildung und Medienkompetenz – so wichtig, denn das sind die Grundvoraussetzungen dafür, dass junge Menschen sich kreativ entfalten, ausdrücken und politisch engagieren können.